Vom Homeoffice in die Gravel Worcation
Anfang Januar hatten Jule und Johanna genug vom Homeoffice. Ein Tapetenwechsel sollte den doch zeitweise trĂŒben Trott in neue Motivation wandeln. Das schrie nach einer Worcation, stellte Johanna fest. Die FahrrĂ€der sollten dabei natĂŒrlich nicht fehlen und so planten die beiden ihre 1. Gravel Worcation, also eine Kombination aus Arbeit und Fahrrad-Urlaub. Warum die beiden jetzt groĂe Fans von Worcations sind, erfahrt ihr im Artikel. AuĂerdem haben sie 6 Tipps fĂŒr eine gelungene Gravel Worcation fĂŒr euch parat.
Radurlaub und Arbeit kombinieren?
Das klingt erstmal etwas widersprĂŒchlich, hat aber super gut funktioniert. Morgens Arbeiten, dann eine Runde Graveln und dann wieder zurĂŒck an den Rechner. Ja, Radfahren ist ein zeitintensives Hobby, aber mit guter Planung können 1-3h-Touren gut in den Arbeitstag integriert werden. Wir haben uns fĂŒr Wittenberge entschieden. Die Kleinstadt an der Elbe bietet kostengĂŒnstige UnterkĂŒnfte, ist durch den ICE Bahnhof gut angebunden und hat ein schönes Umland. Sogar einen Co-Workingspace konnten wir nutzen, was wir an einem Tag auch gemacht haben.Â
Ihr arbeitet sowieso schon remote? Es sei euch gegönnt! Schwieriger ist es tatsĂ€chlich, wenn zusĂ€tzlich Familie und Radsport kombiniert werden sollen. Johanna und Jule haben beide Kinder und ihr Tag ist meistens durch diverse Verpflichtungen des Alltags strukturiert. Eine Woche flexibel und selbstbestimmt darĂŒber zu entscheiden wie man Pflicht und KĂŒr einteilt, war dabei nur einer von vielen Vorteilen.Â

Besonderes Highlight: Fahrrad-Besuch von Eva aus Berlin
Es ist immer sinnvoll das Wetter im Blick zu behalten und die Touren flexibel zu planen. Dass der Freitag sonnig, windig und kalt werden sollte, war einige Tage im voraus schon vorhergesagt. Da jedes Trainingslager natĂŒrlich auch eine König*innen Etappe beinhalten muss, verabredeten Jule und Johanna sich fĂŒr diesen Tag mit Eva. So nah an Berlin zu sein, musste schlieĂlich ausgenutzt werden. Eva checkte den Wind, nahm den Zug nach Wittenberge und gemeinsam flogen die drei auf einer wunderschönen Tour ĂŒber die Deiche an GĂ€nsen vorbei nach Havelberg. Dort drehten Jule und Johanna um und teamworkten sich zurĂŒck nach Hause. Eins A Gegenwindtraining.
Unsere 6 Tipps fĂŒr eine Gravel Worcation
Ihr seid neugierig geworden und wollt das Worcation Experiment auch mal wagen? Hier unsere 6 Tipps fĂŒr die gelungene Gravel-Work-Balance:
- Ein schöner Ort, der weit genug entfernt vom Alltag und geeignet zum Arbeiten ist, aber nicht zu spannend, sodass ihr womöglich den ganzen Tag auf dem Rad sitzen wollt. FĂŒr uns hat sich eine Ferienwohnung mit drei Zimmern und der Möglichkeit zur Selbstversorgung bewĂ€hrt.
- Zusammen istâs am Schönsten,, doch trefft gute Absprachen wie ihr Arbeiten wollt und wann ihr Radfahren möchtet.
- Macht Euch (und jede*r fĂŒr sich) einen realistischen Plan fĂŒr die Woche und keine endlose Todo-Liste. Die Workload sollte schaffbar sein! Das Arbeiten an einem anderen Ort fördert zudem die KreativitĂ€t und eignet sich besonders fĂŒr Projekte, die ungestörte Aufmerksamkeit bedĂŒrfen.
- Plant schöne Touren in unterschiedlichen LÀngen, damit ihr nicht in Stress geratet, falls es doch mal zeitlich knapp wird.
- Arbeitet ihr auch gemeinsam an einem Projekt, dann plant auch dafĂŒr Zeit ein. Zwischendurch ist natĂŒrlich Zeit zum Quatschen, aber richtige gemeinsame Projekte benötigen Aufmerksamkeit und Energie.
- Arbeitet ihr nicht freiberuflich oder selbststĂ€ndig, sprecht mit eurem Arbeitgeber ĂŒber die Möglichkeit remote zu arbeiten, sofern es Eure TĂ€tigkeit zulĂ€sst.
Bonustipp: Um nicht in eine Post Worcation Depression zu geraten, plant auch was schönes fĂŒr die erste Zeit zurĂŒck in der Heimat!

Johannas und Jules Fazit
Johannas Fazit: Ich habe genauso viel geschafft, wie zuhause, bin aber voller Energie, gut gelaunt und mit neuen Ideen zurĂŒck gekommen. Ich liebe meine Familie, aber brauche auch mal Zeit fĂŒr mich und die Möglichkeit, frei ĂŒber meine Zeit zu verfĂŒgen. Neben meiner Arbeit habe ich eine neue Gegend erkundet, bin 200 km mit dem Gravel Bike drauĂen gewesen und habe eine Woche mit einem mir wichtigen Menschen verbracht. Ein gelungenes Experiment, das ich auf jeden Fall wiederholen werde. Danke auch nochmal an die Elblandwerker Community, die uns schon zum zweiten Mal nach Wittenberge gelockt hat.
Jules Fazit: Unsere Arbeits-Radfahr-(R)Auszeit warf eine ordentliche Portion neue Energie in meinen Alltag, der sich beruflich und pandemiebedingt in den letzten Monaten ordentlich festgefahren hatte. Die WĂ€nde im BĂŒro kamen zeitweise bedrohlich nah und das Radfahren kam insgesamt kĂŒrzer als es mir guttat. Die dunkle Jahreszeit gab ihr ĂŒbriges und der Energietank war nahezu leer. Die flexible Zeiteinteilung, eine neue Umgebung und besonders der erfrischende Austausch mit meiner Freundin waren dabei fĂŒr mich der âGamechangerâ. Ich bin sehr dankbar fĂŒr diese wertvolle Zeit, besonders Johanna und natĂŒrlich auch meiner Frau gegenĂŒber. Bei einer Wiederholung bin ich mehr als gerne dabei.

In Search of Gravel – Wittenberge
FĂŒr noch mehr Bilder, Tourenberichte und Inspiration findet ihr die Collection mit den Touren von Jule, Johanna und Eva auf unserem The Women All Ride Komootprofil
Text: Johanna und Jule
Lektorat:Â Eva
Edit & Layout: Steffi
Fotos:Â Johanna und Jule